Hep-Hep-Unruhen

Johann Michael Voltz: «Hep-Hep-Krawalle in Frankfurt am Main», 1819

D Hep-Hep-Unrueje oder Hepp-Hepp-Krawall vo 1819 si e Wälle vo gwaltdäätige Usschritige gege Juude in e hufe Stedt vom Dütsche Bund, drunder Prag, Graz und Wien, und im Räst vo Öiropa gsi: z Amsterdam, Kopehage, Helsinki, Krakau und chliinere Ort in Russisch-Pole.[1] Si si vo Handwärker, Händler und Studänte usgange, wo sich zum Däil spontan, zum Däil verabredet zu antijüüdische Demonstrazioone versammlet häi. Drbii häi si jüüdischi Bürger beschimpft, bedroot und misshandlet, iiri Synagoge, Gschäft und Woonige aagriffe und zum Däil zerstöört.

D Pogroom häi sich überregional verbräitet und s het wääred Mönet kä Rue gee. Si häi sich gege die jüüdischi Emanzipazioon grichdet, wo sit dr Franzöösische Revoluzioon 1789 au dütschi Gebiet erräicht het. Eso si Juude zu gliichberächtigte Konkurränte vo Christe worde, wo as Handwärker Zumft-Mitgliider gsi si eso früener vilmol Brivileegie gnosse häi.

D Unrueje gälte dorum as s Resultat und Uslöifer vom christlige Antijudaismus, aber au as dr Aafang vom Antisemitismus im 19. Joorhundert, häi aber no käni rassistischi Motiv ghaa. Si häi ufzäigt, wie gwüssi Däil vo dr Bevölkerig aafellig gsi si für nöiji Forme vom Juudehass.

Dr Naame für die Krawall isch vom «Hepp-Hepp»-Gschrei vom Pööbel choo. Mä nimmt aa, ass «Hepp» äifach en Usruef gsi isch, wie «Hopp» u.s.w. au wenn s sonigi git, wo glaube, ass es en Abchürzig vo «Hierosolyma est perdita» (Jerusalem isch verloore) söll si.

  1. Alex Bein: Die Judenfrage, Band 2: Anmerkungen, Exkurse, Register, Deutsche Verlagsanstalt 1980, S. 158

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